Immer mehr Branchen verwenden in ihren Produkten recyceltes Aluminium für kreislauffähigere Produkte. Dies ist eine hervorragende Möglichkeit, den ökologischen Fußabdruck in der Lieferkette erheblich zu reduzieren. Begleiten Sie uns in unserer tollen Geschichte vom Aluminiumkreislauf, in der wir mit verschiedenen Branchen in Europa zusammenarbeiten. 100 % recyceltes Aluminium wird für eine Vielzahl von hochwertigen Produkten verwendet. Vielleicht könnten das in Zukunft auch Ihre Produkte sein?
Es wird erzählt, dass Napoleon III. seinen vornehmsten Gästen Besteck aus Aluminium gab anstatt aus Gold. Er sah großes Potenzial in der Herstellung von leichten Materialien für den Krieg und war ein großer Unterstützer der Aluminiumforschung. Seinen besonderen Glanz hat Aluminium schon, seitdem es im 19. Jahrhundert entwickelt wurde. Seitdem ist die Nachfrage nach Aluminium stetig gestiegen. Es wird für alles verwendet: von Flugzeugen über Motorblöcke, Elektronik und Möbel bis hin zu Alufolie in der Küche. Neben Stahl ist Aluminium heute das meistproduzierte Metall der Welt.
Aluminium hat mehrere erstaunliche Eigenschaften, die bei der Herstellung langlebiger Produkte eine Rolle spielen. Es ist unter anderem leicht, langlebig, rostet nicht so schnell und kann mehrfach recycelt werden. 75 % des jemals produzierten Aluminiums sind heute immer noch in Gebrauch. Der entsprechende Anteil am recycelten Kunststoff beträgt hingegen nur bescheidene 6 %.
– Die Energieeinsparung bei der Herstellung von Aluminium aus Schrott anstatt aus Bauxit beträgt bis zu 95 %. Die Mengen, die wir in Zusammenarbeit mit der Industrie und den Kommunen zurückgewinnen, sparen jedes Jahr über 900.000 Tonnen an CO2 ein. Auf diese Zahl kommt man, wenn man recyceltes Aluminium mit der Produktion von neuem Aluminium vergleicht, erklärt Johan Thunholm, Geschäftsführer bei Stena Aluminium.
Der Aluminiumkreislauf beginnt mit dem Sammeln von Produktionsabfällen aus Fabriken, Altfahrzeugen und anderen Produkten oder aus kommunalen Recyclingstationen. Das kann alles sein von Möbeln über Elektronik bis hin zu Fischdosen und Haushaltsfolie.
In Zusammenarbeit mit über 80.000 Unternehmen und Kommunen in fünf Ländern sammelt und sortiert unser Schwesterunternehmen Stena Recycling jährlich mehr als 100.000 Tonnen Aluminium. Und das ist schon seit Jahrzehnten so, lange bevor das Thema Nachhaltigkeit in aller Munde war. Und es soll noch jede Menge folgen.
Aluminiumschrott kommt in den Recyclinganlagen in verschiedenen Formen an. Wenn es sich um reines, sortiertes Material handelt, kann es leichter zu einem neuen Produkt verarbeitet werden. Wenn es mit anderen Materialien in komplexen Produkten wie in Fahrzeugen oder Elektronik kombiniert ist, sind kompliziertere Verfahren erforderlich, um reines Aluminium zu gewinnen.
Mit Magneten, Sasserbädern und Sensortechnologie wird Aluminium extrahiert und in verschiedene Qualitäten sortiert. So können wir wichtige Eigenschaften in höherwertigen Aluminiumlegierungen bewahren.
Mit anderen Worten: Das Recycling von 100.000 Tonnen Aluminium aus der Industrie durch Stena Recycling spart über 1 Million Tonnen an CO2-Emissionen ein. Und das jährlich.
– Der Klimavorteil durch die Verwendung von recyceltem Aluminium wird von vielen Branchen nicht so in Anspruch genommen, wie es möglich wäre. Dabei ist es eine Chance, die die Hersteller nutzen können, wenn sie ihre nachhaltigen Produkte den Kunden präsentieren wollen, die in ihren Kaufentscheidungen immer anspruchsvoller werden.
Nachdem das Aluminium in den Anlagen von Stena Recycling sortiert wurde, wird der größte Teil davon zur Schmelzhütte von Stena Aluminium ins südschwedische Älmhult gebracht, wo das sortierte Aluminium zu einer neuen Legierung verarbeitet wird. Diese ist wichtig, denn sie verkürzt die Lieferwege – vom Industrieabfall zurück zu den Unternehmen, die das neue Aluminiumprodukt aus 100 % recyceltem Material brauchen.
– Die Herstellung einer Legierung funktioniert ganz ähnlich wie ein Kochrezept. Wir stellen eine neue Aluminiumlegierung oder ein Produkt mit spezifischen Eigenschaften her, die für das Endprodukt geeignet sind: vielleicht eine neue Motor oder Gartenmöbel.
Die Schmelzhütte von Stena Aluminium in Älmhult, Schweden, produziert jedes Jahr etwa 70.000 Tonnen Aluminiumlegierungen, die an die Industrie in Nordeuropa geliefert werden. Sie werden zu 100 % aus recyceltem Material hergestellt. Die Prozesse werden ständig verfeinert, um den Anteil des genutzten Schrottes noch weiter zu steigern, noch mehr Energie einzusparen usw.
– Mit anderen Worten: Der ökologische Fußabdruck bei dem von der Industrie benötigten recycelten Aluminium kann weiter reduziert werden. Dies ist insofern wichtig, als die Branche inzwischen einen erheblichen Fokus auf die Reduzierung der Klimaauswirkungen legt. Nachhaltigkeitsmanager und andere Entscheidungsträger sind sich in den letzten Jahren sehr bewusst geworden, wie wichtig die Materialauswahl für ihren Erfolg ist, sagt Johan Thunholm.
Im Laufe der Jahre hat das Unternehmen in mehrere Innovationen investiert, mit denen Emissionen reduziert, die Ausbeute an Abfallrohstoffen gesteigert, Produktionsabfälle minimiert und der Transport intelligenter gestaltet werden sollen.
Das schwedische Unternehmen Ljunghäll ist ein Zulieferer und Hersteller von Komponenten für Pkw und Lkw. Es gilt als Vorreiter beim Einsatz von Robotik in der industriellen Produktion. Gemeinsam mit Stena Aluminium hat das Unternehmen ein Konzept für den Transport von flüssigem Aluminium entwickelt. In der Schmelzhütte in Älmhult werden speziell angefertigte Thermofahrzeuge mit 720-750 °C heißem Aluminium befüllt und danach direkt an Ljunghäll geliefert. Auf diese Weise kann das Aluminium durchgängig in flüssiger Form gehalten und direkt zur Herstellung von Fahrzeugkomponenten verwendet werden.
Dies hat für Ljunghäll den Vorteil, dass sie nicht Aluminiumblöcke selber schmelzen müssen, sondern können das flüssige Aluminium direkt in der Produktion einsetzten. Jeder Transport von flüssigem Aluminium spart etwa zwei Tonnen Kohlendioxidemissionen.
Am Ende gelangt das Aluminium zurück zu den produzierenden Unternehmen, die alles von Autos über Gartengeräte bis hin zu Möbeln daraus herstellen. Der Kreislauf ist geschlossen und ein weiterer, neuer Aluminiumkreislauf kann beginnen, in dem Industrie, Kommunen und Recyclingunternehmen erneut zusammenarbeiten.
Viele Industrien verwenden heute große Mengen an Aluminium aus recycelten Rohstoffen, ohne auch nur darüber nachzudenken. Allerdings wird das nicht über das Marketing kommuniziert, hier liegt also ein ungenutztes Potenzial für produzierende Unternehmen. Und Aluminium hat eine glänzende Zukunft, denn die Nachfrage danach steigt überall in der EU. Recycling wird in Zukunft noch wichtiger werden, da recyceltes Aluminium so viel Energie spart und die Treibhausgasemissionen stark reduziert.
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